NEWS  〮FORSCHUNG  〮ANGEBOT  〮VITA  〮ECHO  〮SHOP  〮KONTAKT


SCIENTIFIC RESEARCH & CULTURAL COMMUNICATIONS  
WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG & KULTURVERMITTLUNG
RICERCA SCIENTIFICA E COMMUNICAZIONE CULTURALE 

 


KUNSTFÜHRER

„Die Vier Tageszeiten”. Die Jugendstilmalereien von Antonio De Grada am Haus Bleicherweg 45 in Zürich-Enge. Ein Kunstführer von Marc Philip Seidel. Erschienen im VISSIVO Verlag.  >mehr...

CHF 24.- / € 20.-

Bestellen: verlag@vissivo.ch

 

VOM ITALIENISCHEN MALERGEHILFEN ZUM ANGESEHENEN ZÜRCHER GESCHÄFTSMANN

Antonio De Grada wurde am 14. Mai 1858 in Mailand als Sohn von Antonio Sen. und Savina Callegari geboren. Über sein Elternhaus ist wenig bekannt. Schon früh zeichnete und malte er. So arbeitete er nach der obligatorischen Schulzeit und nach einer Ausbildung „unter tüchtigen Meistern“ als selbständiger Freskenmaler. In Oberitalien stattete er Kirchen, Villen und Paläste aus und arbeitete in dieser Zeit auch in der nahe gelegenen Schweiz (u.a. in Maloja). Sein Bekanntheitsgrad stieg, und er wurde sogar vom argentinischen Präsidenten für die Ausgestaltung dessen Palasts (La Casa Rosada) in Buenos Aires engagiert. Zurück in Mailand

1895 folgte eine Einladung durch den in Mailand und Zürich tätigen Architekten Alfred Chiodera (1850–1916). Für ihn hatte De Grada bereits früher in Graubünden und in Italien Auftragsarbeiten ausgeführt. Die folgende enge Zusammenarbeit des Dekorationsmalers mit dem renommierten Zürcher Architektenduo Chiodera & Tschudy gewährleistete ihm ständige Aufträge und sicherte damit auch die wirtschaftliche Existenz seiner Familie, die nun ebenfalls in der Limmatstadt lebte. Nachdem De Grada erst bei der Firma Witt & Ott zum Partner aufstieg und mit Richard Thal kooperierte, gründete er im Jahr 1898 sein eigenes Dekorationsmalergeschäft in Zürich-Aussersihl. Aufträge von Ärzten, Grosskaufleuten, Industriellen, Bankiers und weiteren Vertretern der Oberschicht engagierten den italienischen Meister gleichsam wie seine italienischen Landsleute sozio-kulturell und politisch engagierten Vereinen oder wirtschaftlichen Unternehmungen.

Seine Unternehmung florierte und zählte zeitweise mehr als ein Dutzend Mitarbeiter. Die beiden Söhne Raffaele und Alessandro Edoardo eiferten ihrem Vater nach und halfen im Geschäft mit. Das Atelier war zu jener Zeit in der Lage, mit dem breiten Spektrum an Dekorationsarbeiten ganze Häuser künstlerisch auszugestalten.

Während Raffaele um 1915 nach Italien zurückkehrte, übernahm Alessandro 1931 den väterlichen Betrieb und führte ihn bis zu seinem Tod (1955). Antonio selbst zog es nach einem Aufenthalt im Tessin 1935 in seine Heimatstadt Mailand zurück, wo er am 28. Oktober 1938 verstarb.


STATIONEN IN ANTONIO DE GRADAS LEBEN

1858-1876        MAILAND
1876-1895        LOMBARDEI / PIEMONT / GRAUBÜNDEN / ZÜRICH
1889-1890        BUENOS AIRES
1895-1932        ZÜRICH / DEUTSCHE SCHWEIZ
1932-1938        TESSIN /MAILAND